Kün­di­gungs­schutz bei künst­li­cher Befruch­tung

Für Schwan­ge­re hat der Gesetz­ge­ber im Mut­ter­schutz­ge­setz (MuSchG) einen beson­de­ren arbeits­recht­li­chen Kün­di­gungs­schutz fest­ge­legt. Die­ser Schutz beginnt mit dem ers­ten Tag der Schwan­ger­schaft, § 9 Abs. 1 MuSchG. Bei künst­li­chen Befruch­tun­gen stellt sich die Fra­ge, ab wann die­ser Kün­di­gungs­schutz greift.

Beson­der­heit bei künst­li­cher Befruch­tung

Lässt sich eine Frau Eizel­len ent­neh­men und außer­halb ihres Kör­pers (“invi­tro”, d.h. im Reagenz­glas) befruch­ten, so gilt sie nicht als “schwan­ger” im Sin­ne des Kün­di­gungs­schut­zes. Daher kann sich eine Arbeit­neh­me­rin vor der Implan­ta­ti­on der Eizel­len auch nicht auf Vor­schrif­ten des beson­de­ren Kün­di­gungs­schut­zes zuguns­ten schwan­ge­rer Arbeit­neh­me­rin­nen beru­fen, so der Euro­päi­sche Gerichts­hof (EuGH) mit Urteil vom 26.02.2008, Az. C‑506/06 (Mayr).

Der EuGH beton­te aller­dings, dass eine Kün­di­gung wegen der Schwan­ger­schaft gegen das Dis­kri­mi­nie­rungs­ver­bot von Män­nern und Frau­en ver­stößt und des­halb nicht zuläs­sig ist.

Fazit: Gera­de Schwan­ge­re und Müt­ter sind arbeits­recht­lich beson­ders geschützt. Wir emp­feh­len, jede Kün­di­gung anwalt­lich zu prü­fen. Es gibt vie­le Grün­de, die eine Kün­di­gung unwirk­sam machen.


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